Im Jahr 2022 erfasste das Polizeipräsidium Mainz 44.593 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Das sind 4,6 % mehr als im Vorjahr (+ 1.966 Fälle), jedoch bleibt die Zahl deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau aus dem Jahr 2019, als es zu 48.628 Straftaten gekommen ist.
Auch die sogenannte Häufigkeitszahl (Straftaten je 100.000 Einwohner) bleibt mit 5.287 deutlich unter dem Niveau von 2019 mit 5.809 und stellt die niedrigste Zahl im Landesvergleich dar. Im Zuständigkeitsbereich des PP Mainz leben ca. 800.000 Menschen. Die Aufklärungsquote liegt bei 62,2 %.
"Damit zeigt sich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Mainz sich nicht auf dem Rückgang der Straftaten durch die Pandemie ausgeruht, sondern dies zum Anlass genommen haben, mit vollem Engagement sich dem Trend des Wiederanstiegs entgegenzustellen. Der vergleichsweise niedrige Anstieg ist der Erfolg dieser Bemühungen.", so Polizeipräsident Reiner Hamm zur Vorstellung der Kriminalstatistik.
Im Berichtszeitraum 2022 lagen bei der Hälfte der einzelnen Straftatenobergruppen ein Anstieg und bei der anderen Hälfte ein Rückgang vor.
Im Bereich der Tötungsdelikte erfolgte ein Anstieg um zwei auf insgesamt 21 Fälle, davon 11 Versuche. Im Langzeitvergleich sind Schwankungen feststellbar. Die Zahl setzt sich aus neun Delikten aus dem Bereich des Totschlags, fünf aus dem Bereich der fahrlässigen Tötung, drei Fällen des Schwangerschaftsabbruchs und vier Morddelikten zusammen.
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gingen nach dem Höchstwert im Jahr 2021 leicht zurück auf 1.107 Fälle (- 8,4 %). Die im Langzeitvergleich jedoch immer noch sehr hohe Zahl lässt sich auf den Anteil an der Verbreitung über digitale Medien, dem Erwerb, Besitz oder der Herstellung von zurückführen. Ein Anstieg ist jedoch im Bereich der Vergewaltigung mit einem Anstieg um 32 Fälle auf 132 zu verzeichnen. Hiervon konnten bisher 119 Taten aufgeklärt werden.
Rohheitsdelikte, wie bspw. Körperverletzungen stiegen um 15,2 % auf 7.658 Fälle. Dieser Anstieg lässt sich durch die Reduzierung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie erklären.
Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände wie bspw. Ladendiebstahl verzeichnen nach einem erheblichen Rückgang im Vorjahr wieder ein Anstieg auf 8.520 Fällen bleiben aber dennoch unter dem Wert von 2019, als es zu 9.049 Diebstählen kam.
Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen erfuhren einen Anstieg um 8,3 % auf 4.025 Fälle. Die darunter zu subsumierten Wohnungseinbruchsdiebstähle stiegen im Jahr 2022 um 43,1 % auf 435 Fälle. Sie liegen damit aber immer noch deutlich unter den Vor-Pandemie-Jahren 2019 mit 633 und insbesondere 2018 mit 1.012 Einbrüchen. In 45,7 % der Fälle blieb es beim Versuch.
"Unsere Kolleginnen und Kollegen des polizeilichen Beratungszentraum im Polizeipräsidium Mainz haben auch während der Pandemie zahlreiche Beratungen bei Wohnungs- und Hausbesitzern durchgeführt. Hier zeigt sich, dass die passive Sicherung an Fenstern und Türen, die Tatgelegenheiten für Täter stark reduziert. Unsere Bemühungen dienen vor Allem dem Schutz vor Einbrüchen, um das Eindringen der Täter in privateste Bereiche erst gar nicht zuzulassen" so Reiner Hamm zu den Einbruchszahlen.
Vermögens- und Fälschungsdelikte sanken dagegen leicht um 1,4 % auf 8.595 Fälle. Ein Großteil dieser Fälle entfällt auf Betrugsdelikte. Erhebliche Veränderungen wurden beispielsweise im Bereich des Subventionsbetrugs (- 64,9 %) und des Tankbetrugs (+ 42,6 %) festgestellt.
Im Bereich des sonstigen Betruges, unter den auch der sogenannte Call-Center-Betrug, wie bspw. fällt, erfolgt ein leichter Fallzahlenrückgang um 7,7 %.
Sonstige Straftatbestände gingen im Jahr 2022 um 3,4 % auf 10.018 Fälle zurück. Hierunter sind beispielsweise Sachbeschädigungen oder Beleidigungen erfasst.
Polizeipräsidium Mainz